Eliane Karakaya Ausstellung in Pfarrkirche Kappelrodeck

Der Weg zu sich selbst

Ausstellung in Pfarrkirche Kappelrodeck – Roland Spether   04. Juli 2023

Durch den Schlenker nach Kappelrodeck erhält dieser spirituell-künstlerische Weg durch romanische, gotische und barocke Kirchen zusätzlich einen deutsch-französischen Farbtupfer. Künstlerin Eliane Karakaya stellt ihre Arbeiten in den Kirchen beider Partnergemeinen aus.

Beim Nikolaus-Altar

Pfarrer Georg Schmitt begrüßte die Malerin mit Carolin Grössel und Berthold Wald vom Gemeindeteam. Laurence Levard, künstlerische Leiterin der Erzdiözese Straßburg, begleitete sie. Miteinander feierten sie Gottesdienst und eröffneten die Ausstellung, die bis Mitte Oktober beim Nikolaus-Altar zu sehen ist.

„Chemin vers soi“ – „Weg zu sich selbst“ überschreibt Karakaya, ihre ausgestellten Arbeiten. Sie hat an der Kunstschule „Arts Décoratifs“ in Paris studiert, in Straßburg lebt und arbeitet sie. Ihre Werke geben einen feinen Einblick in ihre Sicht auf den Rhythmus des Lebens, die Faszination der Natur und das Wesen des Menschen.

In der altehrwürdigen Kirche in Rosheim hängt das Bild „Jakob kämpft mit einem Engel“ aus einer Geschichte aus dem Alten Testament, wo dieser Kampf als ein Ringkampf zwischen Jakob und Gott interpretiert wird. Die Künstlerin interpretiert hingegen diesen Kampf metaphorisch als ein Kampf des Menschen mit sich selbst, als ein inneres Ringen um Selbsterkenntnis, Wahrheit, und Identität, den nach ihrer Auffassung jeder Mensch kämpfen muss, um zu wahrer Freiheit zu gelangen.

Diesem Lebenskampf als Weg zu sich selbst stellt sie in Kappelrodeck die Rhythmik der Natur in einem wunderschönen Spektrum an Farben und Formen gegenüber, wie sie es entlang des Rheins erlebt und fasziniert. Die Natur in ihrer Herrlichkeit genießt sie im Naturschutzgebiet „Robertsau Wald“, dort bekommt sie ihre Inspiration, um die Natur im Werden und Vergehen, im Rhythmus allen Seins für sich zu interpretieren.

Kein Ringkampf

Hinter ihrem kreativen Feuerwerk von Farben, ihrem mystischen Blick auf die Natur erwächst auch ihre Botschaft, mit Gottes guter Schöpfung keinen Ringkampf aufzunehmen, sondern verantwortungsvoll mit ihr umzugehen.

Auch deshalb sei es ratsam, dass die Menschen Wege zu sich selbst gehen und darüber nachdenken, was sie der Natur antun.